Die vom Vorstand der FCI genehmigte Prüfungsordnung InterVGP (Internationale Vollgebrauchsprüfung)
für Dachshunde wurde vom 04. - 06. Oktober 2013 zur Anwendung gebracht. Der Landesverband
Dachshund-Club Nordbayern (DCN) im Deutschen Teckel Klub wurde beauftragt die Prüfung
auszurichten. Geleitet wurde die InterVGP durch die Präsidentin des DCN, Frau Ute
Hellfeier und dem Prüfungsleiter Herr Reinhold Meyer. Es ist eine anspruchsvolle
Aufgabe eine hochqualifizierte, internationale Prüfung, inklusive Rahmenprogramm,
auf die Beine zu stellen. Neben Logistik, Unterkunft und Verpflegung für eine halbe
Hundertschaft wurde ein international kompatibler Kunstbau für die Arbeit unter
der Erde am Raubwild wie auch einige hundert Hektaren Wald für die Arbeiten auf
der Rotfährte und für das Fach Stöbern benötigt. Zudem wurde ein dachshundfreundliches
Wasser für den Wassertest gefordert. Der Steigerwald war für diese hochrangige Prüfung
prädestiniert. Bereits im Jahr 2000 wurde an gleicher Stelle der Europapokal für
Dachshunde ausgerichtet. Die Vierbeiner haben an dieser Prüfung ihr vielseitiges
Können zu dokumentieren. Die Arbeit vor dem Schuss im Kunstbau am Fuchs (tierschutzgerecht
und ohne direkten Kontakt), dem weiträumigen Suchen nach Wild in Dickungen über
der Erde um es auf die Läufe zu bringen wie auch verschiedenste Anforderungen an
den Gehorsam der Hunde waren zu bewältigen. Schlussendlich wurde noch eine Arbeit
nach dem Schuss auf der künstlichen Schweissfährte mit einer Mindeststehzeit von
20 Stunden, ohne Richterbegleitung, gefordert. Kommt bei diesem Prüfungsteil Führer
und Hund von der Fährte ab, so findet man sich wieder in der „weiten Prärie“. Niemand
ist zur Stelle um helfend zu korrigieren, so dass ein erfolgreicher Prüfungsabschluss
in weite Ferne rückt. Als Abschluss war noch das Bringen der Ente aus tiefem Wasser
gefragt. Ein wahrlich nasser Prüfungsabschluss.
Richterkollegium mit Prüfungsleiter, v.l:
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Jiri Cikryt | Delegierter CZ |
Hans Ostermann | Präsident ÖDK |
Steffen Maar | Obmann Jagdgebrauch DTK |
Stefanus Middendorf | Präsident DTK/WUT |
Klaus Schulz | Schliefenwart Kunstbauanlage DJTC |
Robert Osterwalder | Präsident FCI-Erdhundekommission |
Reinhold Meyer | Prüfungsleiter DCN |
Antonio Palladini | Präsident ABC I |
Katrin Maar | D |
Xavier van den Eynden | Delegierter B |
15 Gespanne waren gemeldet, jedoch nur 8 Teams aus Belgien, Italien, der Niederlande,
Österreich und Tschechien entschlossen sich den geforderten, hohen Anforderungen
zu stellen. Bereits vor der Eröffnung der Prüfung vom Freitagabend wurde die Prüfungsleitung
mit einem happigen Problem konfrontiert. Obwohl in der FCI-Prüfungsordnung und im
Einladungschreiben die Zulassungsbedingungen (Leistungsnachweise der Hunde) unmissverständlich
aufgelistet waren, hatten die ungarischen Verantwortlichen ein Gespann gemeldet
das den geforderten Anforderungen nicht genügte. Das Resultat lag nahe: keine Starterlaubnis.
Die verbliebenen drei ungarischen Prüfungsteilnehmer, zwei Gebrauchsrichter und
ein weiterer Führer, entschlossen sich die Prüfung zu boykottieren. Alle Vier reisten
am Samstagmorgen geschlossen nach Hause! 5 Gespanne entschuldigten sich rechtzeitig
aus verschiedensten Gründen. Glücklicherweise konnten zwei Richternominationen durch
den Veranstalter vor Ort, unter den Anwesenden getätigt werden, so dass das Richterkollegium
wieder komplett war.
Die Prüfungsanforderungen selektierten und schon bald war ersichtlich das dem Tribut
gezollt werden musste. Am Ende des ersten Prüfungstages waren drei Gespanne bei
der Schweissfährte und ein Gespann beim Fach Stöbern ausgeschieden, so dass am Sonntag
nur noch vier Teilnehmende zum Fach Arbeit unter der Erde und Wassertest antreten
durften. Erfreulicherweise konnten alle vier Gespanne diese Hürden mit Erfolg meistern.
Die vier erfolgreichen Amazonen mit ihren vier Hündinnen, v.l:
- Erika Gissing mit Kora
- Zdenka Leonhardtova mit Angie
- Monica Pagella mit Hanuta
- Clarissa Günnewig mit Desi
Das internationale Richterkollegium setzte sich aus sechs Ländern zusammen:
Xavier van den Eynden
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Belgien
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Katrin Maar
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Deutschland
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Steffen Maar
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Deutschland
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Stefanus Middendorf
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Deutschland
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Antonio Palladini
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Italien
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Hans Ostermann
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Österreich
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Robert Osterwalder
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Schweiz
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Ulli Sand
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Schweiz
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Jiri Cikryt
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Tschechien
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Am Sonntag gegen 12 Uhr war der praktische Teil der Prüfung beendet. Der obligate
Papierkrieg folgte. Nach dem Mittagessen stand das definitive Resultat fest.
Sieger 2013
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Rauhaarteckel Desi derer zu Pempelfort, Clarissa Günnewig A
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276 Punkte CACIT
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2. Rang
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Rauhaarteckel Hanuta von der Bismarck-Eiche, Monica Pagella I
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263 Punkte
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3. Rang
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Kurzhaarteckel Angie Bella Morawia, Zdenka Leonhardtova CZ
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240 Punkte
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4. Rang
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Rauhaarteckel Kora z Oravskej Maguri, Erika Gissing A
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227 Punkte
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Präsidenmtin DCN Ute Hellfeier mit klubeigener Bläsergruppe
Eine Begebenheit beschäftigte alle Anwesenden zutiefst. Einer Teilnehmerin entglitt
bei der Arbeit auf der Rotfährte der Schweissriemen aus der Hand, so dass sich der
Hund verselbständigte und sich der geforderten Arbeit entzog. Den ganzen Samstag
wurde versucht den Hund habhaft zu werden. Vergebens. Am Sonntagmorgen versammelten
sich alle entbehrlichen Personen um nochmals den relevanten Revierteil sorgfältigt
abzusuchen. Und siehe da, nach 24 Stunden konnte der schwarz-rote Kurzhaar wohlbehalten
aufgefunden werden. Der Schweissriemen hatte sich an einem Baumstamm verfangen.
Für den Kurzhaar war der Aufenthalt im Steigerwald über Nacht sicherlich nicht erfreulich,
denn insbesondere der Samstag war durch starken Regenschauer überschattet. Diese
Begebenheit schweisste die Gemeinschaft zusammen. Glücklicherweise konnte der wichtigste
Punkt der gesamten dreitägigen Veranstaltung, nämlich den vermissten Hund zu finden,
zur Zufriedenheit aller gelöst werden.
Fazit: Eine junge Dame durfte mit ihrer Rauhaarhündin das begehrte CACIT (Anwartschaft
für den FCI-Titel „Internationaler Arbeitschampion“) mit nach Österreich nehmen.
Österreich war gleich mit zwei Gespannen erfolgreich. Alle vier Teams erwiesen sich
ausnahmslos als weiblich. Vier Führerinnen mit vier Hündinnen! Die Männerwelt sollte
schleunigst über die Bücher gehen. Die Betreuung der Teilnehmenden durch die Verantwortlichen
des DCN war perfekt, der „Grüne Abend“, umrahmt durch eine hervorragende klubeigene
Jagdhornbläsergruppe, stilvoll. Eine grosszügige, herzliche Gastfreundschaft zeichnete
diesen Anlass aus. Weidmannsdank lieber Dachshund-Club Nordbayern.
Robert Osterwalder
Präsident der FCI-Erdhundekommission