FCI im Wandel

Wir leben in einer sich wandelnden Welt. Auf politischer Ebene waren die letzten 25 Jahre von großen Umwälzungen geprägt: Neue Staaten sind hervorgegangen, andere verschwunden, und neue Staatenformationen sind erschienen.

Dies hat natürlich auch die FCI und unsere gesamte Organisation nicht unberührt gelassen. Viele neue Mitglieder sind zu uns gestoßen und in nicht allzu ferner Zukunft werden wir wohl die 100er-Marke überschritten haben – mehr als hundert Vollmitglieder, assoziierte Mitglieder und Vertragspartner haben. Und das, obwohl wir vor nicht allzu langer Zeit „nur“ 70 Länder waren.

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Jørgen Hindse
FCI-Europameisterschaft Windhundbahnrennen in Versoix (Schweiz) am 7. und 8. September 2013

Die „Société Lémanique des Courses de Lévriers” beehrte sich, die FCI-Europameisterschaft für Windhunde bereits zum 9. Mal auszurichten. Das Organisationskomitee hatte für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt. So war die Grasrennbahn (Sport) hervorragend vorbereitet worden. Erwähnenswert ist auch, dass die Preise für Essen und Trinken so gestaltet waren, dass sie keinem der Teilnehmer sozusagen ein Loch in die Tasche rissen. Stolze 354 Hunde waren angemeldet, und kämpften um den Europameistertitel.

Die Meldestatistik der Hunde war wie folgt:

Afghanen 21 Hündinnen 16 Rüden
Azawakhs 5 Hündinnen 3 Rüden
Barsois 14 Hündinnen 8 Rüden
Deerhounds 5 Hündinnen 3 Rüden
Galgos Español 5 Hündinnen 6 Rüden
Irish Wolfhounds 4 Hündinnen 3 Rüden
Magyar Agar 11 Hündinnen 8 Rüden
Pharaonenhunde 5 Hündinnen 6 Rüden
Salukis 20 Hündinnen 12 Rüden
Sloughis 10 Hündinnen 6 Rüden
Whippets 61 Hündinnen 65 Rüden
Italienische Windspiele 20 Hündinnen 12 Rüden

Der Beschluss der Delegierten der Windhundrennen-kommission, alle teilnehmenden Whippets und italienischen Windspiele einer nochmaligen Messung zu unterziehen, warf Fragen und Diskussionen auf. Tatsächlich entsprachen einige Hunde nicht den FCI-Größenerfordernissen, wodurch das Organisationskomitee sich zu einer Programmänderung gezwungen sah. Die Messung der Whippets und Windspiele musste am Freitag den 6. September vorgenommen werden. Sie wurden von einem Vertreter der Windhundrennen-kommission unter der Aufsicht des Kommissionspräsidenten Iser durchgeführt. Diese Maßnahme erforderte viel Geduld und diplomatisches Geschick, da den betroffenen Hundebesitzern klargemacht werden musste, dass ihre Hunde zu groß waren. Die Kontrolle ergab, dass die Rassestandards hinsichtlich der Körpergröße nicht eingehalten wurden. Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass einige Teilnehmer gar nicht angereist waren, da sie sich bewusst waren, dass ihre Windhunde zu groß waren. In Anbetracht dessen stellen wir fest, dass so mancher „Schummler“ zu Hause geblieben war. Folgen dürfen nicht ausbleiben, denn hier steht die Glaubwürdigkeit der Windhundrennenkommission auf dem Spiel. Künftig wird vor jedem großen Wettkampf eine Messung durchgeführt werden.

Die Eröffnungsfeier fand am Freitagabend in Anwesenheit der Gemeindevertreter statt. Zur feierlichen Parade der Teamchefs spielte die offizielle Fanfare der Republik und des Kantons Genf - die Blaskapelle des Polizeikorps Genf. Diese Parade wurde von den Teilnehmern mit Begeisterung aufgenommen.

Am Samstag liefen die Großrassen, mit Ausnahme der Greyhounds und Magyar Agars, um den Meisterschaftstitel. Die Rennen waren außerordentlich spannend, und wir stellten fest, dass Rassenvertreter wie Irischer Wolfshund und Deerhound ein vorzügliches Verhalten auf der Rennbahn an den Tag legten. Unter den Augen des zahlreich erschienenen Publikums und bei herrlichem Wetter wurden am Samstag nicht weniger als 15 Titel verliehen.

Launenhaftes Wetter kennzeichnete hingegen den Sonntag, an dem Whippets, italienische Windspiele, Greyhounds und Magyar Agars antraten. Die Anzahl der Rennen war am zweiten Veranstaltungstag wesentlich höher, da diverse Hunde eine freiwillige zweite Runde mitmachten. Publikum und Teilnehmer wurden Zeugen spannender Finale.

Unglücklicherweise brach sich trotz der einwandfreien Grasbahn ein Magyar Agar am Sonntag eine Pfote. Wir wünschen ihm rasche Genesung. Erfreulicherweise kam es zu keinen weiteren schweren Unfällen.

Die Ergebnisse können Sie auf der Website www.igwr.ch einsehen.

Trotz allem traten bei der Registrierung Probleme seitens mehrerer Verbände auf. Wir stellten fest, dass einige Länder nicht mit dem FCI-Reglement vertraut waren. Beim Prüfen der Lizenzen stellte sich heraus, dass diverse Teilnehmer nicht für diese Meisterschaft nominiert waren. Dennoch hatten die Verantwortlichen sie nach Versoix anreisen lassen, obwohl sie wussten, dass man ihnen die Teilnahme verwehren könnte. Angesichts dessen beschlossen die Teamchefs, sie dennoch rennen zu lassen. Erlaubt man die Übertretung des Reglements, setzt man jedoch Präzedenzfälle, wodurch es schwieriger wird, die Einhaltung künftig durchzusetzen.

Marcel Borloz

Borzoi Stephun’s Anfisa – Klein (DE)
Afghan Hound Kassidy – Leloup (BE)
Saluki Laaibah of Falconers Dream – Wiehser (AT)
Greyhound Vierin Zeagle – Valvekens (BE)
Magyar Agar Thajra Erdesz – Leman (DE)
PLI Fifablue del Buffone – Toma (IT)