Die vom Vorstand der FCI genehmigte Prüfungsordnung für Erdhunde wurde vom 30. August
- 01. September 2013 zum zweiten Mal zur Anwendung gebracht. Für die Vergabe der
Prüfung an einen Ausrichter ist die FCI-Erdhundekommission verantwortlich. Wie letztes
Jahr übernahm der Landesverband Thüringen im Deutschen Teckel Klub die Ausrichtung
des GPE. Prüfungsleiter Hubert Stäblein hatte mit seinen vierzig Helfern den Prüfungsablauf
jederzeit im Griff. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe eine hochqualifizierte, internationale
Prüfung, inklusive Rahmenprogramm, auf die Beine zu stellen. Neben Logistik, Unterkunft
und Verpflegung für eine halbe Hundertschaft wurde ein international kompatibler
Kunstbau für die Arbeit unter der Erde am Raubwild wie auch einige hundert Hektaren
Wald für die Arbeiten auf der Rotfährte und für das Fach Waldsuche zum Aufstöbern
von Wild benötigt. Sicherlich waren die mit einem hohen Wildbesatz ausgestatteten
Thüringer Reviere für diese hochrangige Prüfung prädestiniert. Die Erdhunde haben
an dieser Prüfung ihr vielseitiges Können zu dokumentieren. Die Arbeit vor dem Schuss
im Kunstbau am Fuchs (tierschutzgerecht und ohne direkten Kontakt), dem weiträumigen
Suchen nach Wild in Dickungen über der Erde um es auf die Läufe zu bringen wie auch
verschiedenste Anforderungen an den Gehorsam der Hunde waren zu bewältigen. Schlussendlich
wurde noch eine Arbeit nach dem Schuss auf der künstlichen Schweissfährte mit einer
Mindeststehzeit von 20 Stunden, ohne Richterbegleitung, gefordert. Kommt bei diesem
Prüfungsteil Führer und Hund von der Fährte ab, so findet man sich wieder in der
„weiten Prärie“. Niemand ist zur Stelle um helfend zu korrigieren, so dass ein erfolgreicher
Prüfungsabschluss in weite Ferne rückt.
14 Gespanne waren gemeldet und 12 Gespanne (1 Deutscher Jagdterrier und 11 Teckel)
aus Belgien, Deutschland, der Niederlande, Österreich, der Schweiz und Tschechien
entschlossen sich den geforderten, hohen Anforderungen zu stellen. Zudem durfte
eine Premiere konstatiert werden. Der erste Deutsche Jagdterrier konnte beim GPE
begrüsst werden. Knut Wedel mit Ambra war das wohlbehütete Maskottchen der Verantwortlichen.
Bald wurde ersichtlich: mit diesem Gespann ist zu rechnen. Das DJT-Team kam, sah
und landete schlussendlich in der CACIT-Punktzahl!
Die 7 erfolgreichen Gespanne v.l:
- Caramelo Zelene mytiny mit Vaclav Luka CZ
- Justus Nonnenschlag mit Roswitha Eckstein D
- Dusty Boyvital mit Gonny v. Tankeren NL
- Kyrah Jufferfey mit Alfred Schmucki CH
- Enzo Uhlighof mit Albert Kreuzer A
- Ambra Hohen Börde mit Knut Wedel D
- Henry Schloss Rosenau mit Bernd Trautmann D
Die Prüfungsanforderungen selektierten und schon bald war ersichtlich das dem Tribut
gezollt werden musste. Am Ende des ersten Prüfungstages waren drei Gespanne bei
der Schweissfährte, ein Gespann beim Gehorsam und ein Team bei der Arbeit unter
der Erde ausgeschieden, so dass am Sonntag nur noch sieben Teilnehmende zum Fach
Waldsuche antreten durften. Erfreulicherweise konnten alle sieben Gespanne diese
Hürde mit Erfolg meistern.
Das internationale Richterkollegium setzte sich aus vier Ländern zusammen:
Xavier van den Eynden
|
Belgien
|
Johann Huschens
|
Deutschland
|
Steffen Maar
|
Deutschland
|
Peter Mätzke
|
Deutschland
|
Robert Osterwalder
|
Schweiz
|
Jaroslav Svec
|
Tschechien
|
Am Sonntag gegen 12 Uhr war der praktische Teil der Prüfung beendet. Der obligate
Papierkrieg folgte. Prüfungsleiter Hubert Stäblein behielt während allen Tagen die
notwendige Übersicht, so auch hier. In Kürze stand das definitive Resultat fest.
Sieger GPE 2013
|
Kurzhaarteckel Caramelo Zelene mytiny, Vaclav Luka CZ
|
256 Punkte CACIT
|
2. Platz
|
Rauhaarteckel Kyrah Jufferfey, Alfred Schmucki CH
|
252 Punkte CACIT
|
3. Platz
|
Deutscher Jagdterrier Ambra Hohen Börde, Knut Wedel D
|
246 Punkte CACIT
|
4. Platz
|
Rauhaarteckel Justus Nonnenschlag, Roswitha Eckstein D
|
223 Punkte
|
5. Platz
|
Kurzhaarteckel Enzo Uhlighof, Albert Kreuzer A
|
202 Punkte
|
6. Platz
|
Kurzhaarteckel Dusty Boyvital, Gonny v.Tankeren NL
|
190 Punkte
|
7. Platz
|
Henry Schloss Rosenau, Bernd Trautmann D
|
180 Punkte
|
Letztes Jahr konnte eine Anwartschaft für den Internationalen Arbeitschampion „CIT“
der FCI nicht vergeben werden. Was für eine freudige Überraschung, dass im zweiten
Anlauf gleich an drei Gespanne das „CACIT“ zugesprochen werden konnte. Die Mindestpunktzahl
zur Erlangung der Anwartschaft beträgt beim GPE 244 Punkte. Die Höchstpunktzahl
liegt bei 256 Punkten.
v.l:
Joachim Dietl | 1. Vorsitzender LV Thüringen DTK |
Xavier van den Eynden | Delegierter B |
Steffen Maar | Obmann Jagdgebrauch DTK |
Vaclav Luka | Sieger GPE 2013 CZ |
Peter Mätzke | Hauptleistungswart DFV |
Jaroslav Svec | Delegierter CZ |
Hubert Stäblein | Prüfungsleiter D |
Johann Huschens | Parson Russel Terrier Club D |
Robert Osterwalder | Präsident FCI-Erdhundekommission |
Die FCI-Erdhundekommission als Verantwortliche und Ausrichtende dieser CACIT-Prüfung
ist auf ein Sponsoring der Mitgliedsverbände der FCI-Erdhundekommission wie auch
angegliederter Interessensgemeinschaften angewiesen. Die FCI-Erdhundekommission
erhält von keiner Seite Beiträge und ist somit vermögenslos. Dank Zuwendungen des
- Grau GmbH Tierbedarfshandel D
- Deutscher Foxterrier Verband
- Deutscher Teckelklub 1888 e.V.
- Gero Handels AG CH
- Parson Russel Terrier Club D
- Royal Teckel Club Belgien
- Schweizerische Kynologische Gesellschaft
- Tschechischer Teckel Klub
- Töpferei Weingarten Römhild D
- Welt Union Teckel
konnte dieser Anlass in seiner festlichen Form überhaupt realisiert werden. An dieser
Stelle ein Weidmannsdank aller Teilnehmenden an die Sponsoren.
Das Team Hildburghausen-Sonnenberg, bestehend aus 40 Freiwilligen, betreuten die
Prüfungsteilnehmer von A bis Z perfekt. Wenn man sie benötigte waren sie immer mit
freundlichen Worten zur Stelle. Die Schweissfährten waren hervorragend angelegt,
der Kunstbau in sehr gutem Zustand, die Füchse in bester Kondition, der Thüringer
Wald bestens mit Wild bestückt, die Bewirtung im Klubhaus in kompetenten Händen,
der „Grüne Abend“ am Samstag mit musikalischer Unterhaltung und einem leckeren kalten
und warmen Buffet ausgestattet, die Unterbringung in einem grosszügigen ländlichen
Gasthof waren eine Fahrt nach Thüringen alleweil wert. Auf ein hoffentliches Wiedersehen
im kommenden Jahr.
Robert Osterwalder
Präsident der FCI-Erdhundekommission