FCI im Wandel

Wir leben in einer sich wandelnden Welt. Auf politischer Ebene waren die letzten 25 Jahre von großen Umwälzungen geprägt: Neue Staaten sind hervorgegangen, andere verschwunden, und neue Staatenformationen sind erschienen.

Dies hat natürlich auch die FCI und unsere gesamte Organisation nicht unberührt gelassen. Viele neue Mitglieder sind zu uns gestoßen und in nicht allzu ferner Zukunft werden wir wohl die 100er-Marke überschritten haben – mehr als hundert Vollmitglieder, assoziierte Mitglieder und Vertragspartner haben. Und das, obwohl wir vor nicht allzu langer Zeit „nur“ 70 Länder waren.

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Jørgen Hindse
Grosser Preis der Erdhunde 2013

Die vom Vorstand der FCI genehmigte Prüfungsordnung für Erdhunde wurde vom 30. August - 01. September 2013 zum zweiten Mal zur Anwendung gebracht. Für die Vergabe der Prüfung an einen Ausrichter ist die FCI-Erdhundekommission verantwortlich. Wie letztes Jahr übernahm der Landesverband Thüringen im Deutschen Teckel Klub die Ausrichtung des GPE. Prüfungsleiter Hubert Stäblein hatte mit seinen vierzig Helfern den Prüfungsablauf jederzeit im Griff. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe eine hochqualifizierte, internationale Prüfung, inklusive Rahmenprogramm, auf die Beine zu stellen. Neben Logistik, Unterkunft und Verpflegung für eine halbe Hundertschaft wurde ein international kompatibler Kunstbau für die Arbeit unter der Erde am Raubwild wie auch einige hundert Hektaren Wald für die Arbeiten auf der Rotfährte und für das Fach Waldsuche zum Aufstöbern von Wild benötigt. Sicherlich waren die mit einem hohen Wildbesatz ausgestatteten Thüringer Reviere für diese hochrangige Prüfung prädestiniert. Die Erdhunde haben an dieser Prüfung ihr vielseitiges Können zu dokumentieren. Die Arbeit vor dem Schuss im Kunstbau am Fuchs (tierschutzgerecht und ohne direkten Kontakt), dem weiträumigen Suchen nach Wild in Dickungen über der Erde um es auf die Läufe zu bringen wie auch verschiedenste Anforderungen an den Gehorsam der Hunde waren zu bewältigen. Schlussendlich wurde noch eine Arbeit nach dem Schuss auf der künstlichen Schweissfährte mit einer Mindeststehzeit von 20 Stunden, ohne Richterbegleitung, gefordert. Kommt bei diesem Prüfungsteil Führer und Hund von der Fährte ab, so findet man sich wieder in der „weiten Prärie“. Niemand ist zur Stelle um helfend zu korrigieren, so dass ein erfolgreicher Prüfungsabschluss in weite Ferne rückt.

14 Gespanne waren gemeldet und 12 Gespanne (1 Deutscher Jagdterrier und 11 Teckel) aus Belgien, Deutschland, der Niederlande, Österreich, der Schweiz und Tschechien entschlossen sich den geforderten, hohen Anforderungen zu stellen. Zudem durfte eine Premiere konstatiert werden. Der erste Deutsche Jagdterrier konnte beim GPE begrüsst werden. Knut Wedel mit Ambra war das wohlbehütete Maskottchen der Verantwortlichen. Bald wurde ersichtlich: mit diesem Gespann ist zu rechnen. Das DJT-Team kam, sah und landete schlussendlich in der CACIT-Punktzahl!

Die 7 erfolgreichen Gespanne v.l:
  • Caramelo Zelene mytiny mit Vaclav Luka CZ
  • Justus Nonnenschlag mit Roswitha Eckstein D
  • Dusty Boyvital mit Gonny v. Tankeren NL
  • Kyrah Jufferfey mit Alfred Schmucki CH
  • Enzo Uhlighof mit Albert Kreuzer A
  • Ambra Hohen Börde mit Knut Wedel D
  • Henry Schloss Rosenau mit Bernd Trautmann D

Die Prüfungsanforderungen selektierten und schon bald war ersichtlich das dem Tribut gezollt werden musste. Am Ende des ersten Prüfungstages waren drei Gespanne bei der Schweissfährte, ein Gespann beim Gehorsam und ein Team bei der Arbeit unter der Erde ausgeschieden, so dass am Sonntag nur noch sieben Teilnehmende zum Fach Waldsuche antreten durften. Erfreulicherweise konnten alle sieben Gespanne diese Hürde mit Erfolg meistern.

Das internationale Richterkollegium setzte sich aus vier Ländern zusammen:

Xavier van den Eynden Belgien
Johann Huschens Deutschland
Steffen Maar Deutschland
Peter Mätzke Deutschland
Robert Osterwalder Schweiz
Jaroslav Svec Tschechien

Am Sonntag gegen 12 Uhr war der praktische Teil der Prüfung beendet. Der obligate Papierkrieg folgte. Prüfungsleiter Hubert Stäblein behielt während allen Tagen die notwendige Übersicht, so auch hier. In Kürze stand das definitive Resultat fest.

Sieger GPE 2013 Kurzhaarteckel Caramelo Zelene mytiny, Vaclav Luka CZ 256 Punkte CACIT
2. Platz Rauhaarteckel Kyrah Jufferfey, Alfred Schmucki CH 252 Punkte CACIT
3. Platz Deutscher Jagdterrier Ambra Hohen Börde, Knut Wedel D 246 Punkte CACIT
4. Platz Rauhaarteckel Justus Nonnenschlag, Roswitha Eckstein D 223 Punkte
5. Platz Kurzhaarteckel Enzo Uhlighof, Albert Kreuzer A 202 Punkte
6. Platz Kurzhaarteckel Dusty Boyvital, Gonny v.Tankeren NL 190 Punkte
7. Platz Henry Schloss Rosenau, Bernd Trautmann D 180 Punkte

Letztes Jahr konnte eine Anwartschaft für den Internationalen Arbeitschampion „CIT“ der FCI nicht vergeben werden. Was für eine freudige Überraschung, dass im zweiten Anlauf gleich an drei Gespanne das „CACIT“ zugesprochen werden konnte. Die Mindestpunktzahl zur Erlangung der Anwartschaft beträgt beim GPE 244 Punkte. Die Höchstpunktzahl liegt bei 256 Punkten.

v.l:
Joachim Dietl1. Vorsitzender LV Thüringen DTK
Xavier van den EyndenDelegierter B
Steffen MaarObmann Jagdgebrauch DTK
Vaclav LukaSieger GPE 2013 CZ
Peter MätzkeHauptleistungswart DFV
Jaroslav SvecDelegierter CZ
Hubert StäbleinPrüfungsleiter D
Johann HuschensParson Russel Terrier Club D
Robert OsterwalderPräsident FCI-Erdhundekommission

Die FCI-Erdhundekommission als Verantwortliche und Ausrichtende dieser CACIT-Prüfung ist auf ein Sponsoring der Mitgliedsverbände der FCI-Erdhundekommission wie auch angegliederter Interessensgemeinschaften angewiesen. Die FCI-Erdhundekommission erhält von keiner Seite Beiträge und ist somit vermögenslos. Dank Zuwendungen des

  • Grau GmbH Tierbedarfshandel D
  • Deutscher Foxterrier Verband
  • Deutscher Teckelklub 1888 e.V.
  • Gero Handels AG CH
  • Parson Russel Terrier Club D
  • Royal Teckel Club Belgien
  • Schweizerische Kynologische Gesellschaft
  • Tschechischer Teckel Klub
  • Töpferei Weingarten Römhild D
  • Welt Union Teckel

konnte dieser Anlass in seiner festlichen Form überhaupt realisiert werden. An dieser Stelle ein Weidmannsdank aller Teilnehmenden an die Sponsoren.

Das Team Hildburghausen-Sonnenberg, bestehend aus 40 Freiwilligen, betreuten die Prüfungsteilnehmer von A bis Z perfekt. Wenn man sie benötigte waren sie immer mit freundlichen Worten zur Stelle. Die Schweissfährten waren hervorragend angelegt, der Kunstbau in sehr gutem Zustand, die Füchse in bester Kondition, der Thüringer Wald bestens mit Wild bestückt, die Bewirtung im Klubhaus in kompetenten Händen, der „Grüne Abend“ am Samstag mit musikalischer Unterhaltung und einem leckeren kalten und warmen Buffet ausgestattet, die Unterbringung in einem grosszügigen ländlichen Gasthof waren eine Fahrt nach Thüringen alleweil wert. Auf ein hoffentliches Wiedersehen im kommenden Jahr.

Robert Osterwalder
Präsident der FCI-Erdhundekommission